2017

15.-17.02.2017: Berater*innenfortbildung „Qualifizierung zu LSBT*I*Q für psychosoziale Beratungsstellen“

Ort: Akademie Waldschlösschen

Modul 2 - der Fortbildungsreihe „Qualifizierung zu LSBT*I*Q für psychosoziale Beratungsstellen“ mit dem Schwerpunkt zu intergeschlechtliche Menschen und ihren Lebensverhältnissen im Rahmen des Modellprojekts „Akzeptanz für Vielfalt“ in der Akademie Waldschlösschen statt. Hierbei wurde deutlich, dass Beratungsmöglichkeiten für Inter*personen nur marginal vorhanden sind. Vor allem in ländlichen Regionen ist die Teilnahme an Beratung nur schwer möglich. Umso wichtiger ist es, dass bestehende Beratungseinrichtungen ihr Unterstützungs- und Hilfsangebot auch auf intergeschlechtliche Menschen und ihre Bedürfnisse anpassen bzw. erweitern. Diese Notwendigkeit spiegelte sich auch in der großen Nachfrage an dem Seminar wider. 18 Personen von unterschiedlichen Beratungseinrichtungen aus ganz Deutschland nahmen an der Veranstaltung teil.  Ev Blaine Matthigack von Queer Leben e.V. Berlin leitete die Fortbildung mit kurzen Impulsreferaten zur Einführung in die zentralen Begrifflichkeiten, menschenrechtlichen Grundlagen und Reflexionsübungen zu Geschlechterstereotypen und Vorurteilen, um die binäre Klassifikation von Geschlecht und Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft zu verdeutlichen. Zentrale Fragen, die in der Fortbildung thematisiert und reflektiert wurden, sind:

  • Welche Konzepte von Inter* stehen zur Verfügung und wie kann ich diese in die Beratung einfließen lassen?
  • Inwieweit wird der Begriff Inter* auf verschiedenen Ebenen (sozialer, medizinischer und juristischer Dimension) thematisiert und welche Konsequenzen resultieren daraus?
  • Wie können wir Beratungsangebote gestalten und bewerben, so dass sich Menschen angesprochen fühlen, die sich als Inter* identifizieren?

Abschließend wurde deutlich, dass intergeschlechtliche Menschen nicht pauschal in einer neuen kollektiven Kategorie wie etwa das sogenannte „dritte Geschlecht“ zusammengefasst werden können, die dann neben „weiblich“ und „männlich“ gedacht wird. Denn intergeschlechtliche Menschen sind heterogen und ihre Bedürfnisse und Lebensrealitäten – wie bei anderen Menschen auch – vielfältig,  sodass eine verallgemeinernde Zusammenfassung geschlechtlicher Vielfalt nicht gerecht werden würde.