2019

15.01.2019: Fortbildung „Vielfältige Lebensweisen – Anforderungen und Bereicherung für die kommunale Verwaltung.“

Ort: Emden

Die Fortbildung „Vielfältige Lebensweisen – Anforderungen und Bereicherung für die kommunale Verwaltung“ für Verwaltungsmitarbeiter*innen der Stadt Emden fand im Parkhotel Upstalboom in Emden statt. Es nahmen 21 Mitarbeiter*innen aus dem verschiedensten Verwaltungsbereichen der Stadt teil. Kevin Rosenberger, Projektkoordinator des Modellprojekts „Akzeptanz für Vielfalt – gegen Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit“ der Akademie Waldschlösschen im Bundesporgramm „Demokratie Leben!“ des BMFSFJ, gab in Zusammenarbeit mit Maximilian Horn, LSBTI*-Beauftragter der Stadt Hannover einen Einblick zu den Begrifflichkeiten aus dem Spektrum sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie

zu den „Rechtlichen Lücken in der Gleichstellung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten“ und wie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Einführung eines dritten positiven Geschlechtseintrags im Verwaltungshandeln adäquat umgesetzt werden kann. Dabei wurden auf Diskriminierungsstrukturen und Diskriminierungspotentiale gegenüber trans*- und inter*geschlechtlichen Menschen im deutschen Recht (insbesondere auf das Personenstandsgesetz für Inter*Personen und auf das Transsexuellengesetz für Trans*Personen) eingegangen. Hierzu wurden hilfreiche Anregungen zur Beratung von Abinären, genderqueeren Menschen im Rahmen einer kulturseniblen Bürger*innenkommunikation  und Datenverwaltung vorgestellt. Empfehlungen und Handlungsstrategien zum Umgang mit Angleichung und Anerkennung des Geschlechts bzw. der Geschlechtervielfalt im öffentlichen Dienst bzw. in Verwaltungskontexten wurden gemeinsam mit den Verwaltungsmitarbeiter*innen diskutiert und reflektiert. Hierbei wurden vor allem folgende Fragen intensiv besprochen:  Wie können Stellenausschreibungs- und Bewerbungsverfahren sowie  Formulare und Anmeldemasken gender- und diversitätssensibel gestaltet werden? Inwiefern müssen Toiletten und sanitäre Anlagen entsprechend des Urteils zur „3.Option“ umgestaltet werden? Wie kann behördenintern Vorurteilen begegnet werden? Wo finden Mitarbeitende in der Verwaltung verlässliche Ansprechpartner*innen in der Zivilgesellschaft? Zum Abschluss wurden queere Beratungs- und Anlaufstellen aus der Region und ganz Niedersachsen vorgestellt, um einen Überblick über die LSBTI*-Infrastruktur im Land zu geben. Schließlich wurden Empfehlungen zu Fachliteratur und Verweiszusammenhängen gegeben.